Die Strasse:

Fast 20 Jahre wurde an der berühmten Shimshal Road gebaut, bis sie Anfang der 2000er endlich fertiggestellt wurde. Bis dahin war Shimshal nur nach einem 3-Tages Marsch zu erreichen. Unverstellbar für uns „Infrastrukturverwöhnte“;-)  Wir hörten von zahlreichen Arbeitern die beim Bau der Straße ums Leben gekommen sind. Wie viele es genau waren konnte man uns nicht sagen. Doch seit Fertigstellung der Straße gab es anscheinend keine Unfälle. Die Straße ist etwa 55km lang, doch mit den durchschnittlichen 10 bis 15km/h braucht man dafür schon mal gute 4 bis 5 Stunden. Man sollte schon einen erfahrenen Fahrer dabei haben, es hilft bedeutend viel wenn man die Straße schon kennt.  Obwohl ich sie auch gerne selber gefahren wäre.

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Die erste von mehreren Hängebrücken ins Shimshal Valley
Angst? 😉

Mit zwei Toyota Allrad-Fahrzeugen geht es voll bepackt auf die spannende Reise. Bei Passu geht es runter vom Karakorum Highway Richtung Osten. Ein letztes mal werden wir nach der ersten Hängebrücke vom Militär um unsere Ausweise gebeten bis es schlussendlich ins abgeschiedene Shimshal Dorf geht. Andreas, Johannes und ich waren ja schon einmal hier und kennen die Straße. Doch ich glaube soetwas wird man nicht gewohnt und kann gemütlich im Auto schlafen. Man will rausschauen, Fotos machen, genießen. Martin, Thomas und Andi kannten die Straße noch nicht und fanden sie auch atemberaubend. Wir brauchen natürlich etwas länger als normal weil wir so viel fotografieren und filmen. Nach jeder Kurve wird es noch schöner und malerischer.

Schön langsam geht es bergauf
Schön langsam geht es bergauf

Die Straße wurde komplett ohne Beton oder sonstige Befestigungen gebaut. Man hat nur gesprengt, gehämmert und gebaggert und einfach Stein für Stein gestapelt und mit Schotter und weiteren Steinen verdichtet. Es sieht zwar nicht so aus, aber wir befinden die Straße sehr stabil und vertrauenserweckend.

An der höchsten Stelle gehts schon mal 300m runter!
An der höchsten Stelle der Shimshal Road gehts schon mal 300 Meter runter!
Hier sieht man die gestapelten Steinplatten, die die Straße befestigen
Hier sieht man die gestapelten Steinplatten, die die Straße befestigen

Das einzig Gefährliche an der Straße ist eigentlich nur, wenn etwas von oben kommt. Bei starken Regenfällen empfiehlt es sich nicht sich auf der Straße zu befinden. 3 Wochen später sollen wir damit unsere eigene Erfahrung machen.  Wir werden zusammen mit den Weginstandhaltern 4 kleine Erdrutsche von Hand mit der Schaufel entfernen. Was für uns für ein paar Stunden recht spaßig ist, machen die Jungs das ganze Jahr über und sie waren somit froh, dass wir ihnen helfen.

neue Sommerreifen ;-)
neue Sommerreifen 😉

 

Vertraute Gesichter

Alles in allem eine mega schöne Straße und ich kann diesen Ritt nur jeden empfehlen, es sei denn man hat Höhenangst und Angst vor Autos die seit Jahren keinen TÜV mehr durchlaufen haben :-).  Als wir in Shimshal angkommen, warten schon bekannte Gesichter auf uns. Gul, der Bruder von Mirza, und seine Kinder rennen uns entgegen. Zarar, der äteste Sohn Guls, hatte schon 2 Mal am Skikurs teilgenommen und auch 2 Mal das Skirennen mit Bravur gemeistert. Die Kids erzählen uns, sie freuen sich schon sehr auf den von uns geplanten Kletterkurs dieses mal. Müde von der Fahrt fallen wir dann doch recht früh ins Bett. Gut so, weil am nächsten Tag steht schon die erste Akklimatisationstour auf dem Programm…

Herzlicher Empfang in Shimshal
Herzlicher Empfang in Shimshal
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Servas... :-)

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