Gullygalerie WI6- (Pepi) – 1.Februar

Da Pepi und ich zuletzt „Das Problem“ kletterten und dabei einen Blick auf die Gullygalerie werfen konnten, wussten wir, dass die Route bald kletterbar wird. Und am 1. Februar war es so weit. Ohne Begehungsspuren zu sehen, stiegen wir die noch recht trockene erste Länge hoch. In der zweiten Seillänge wird die Route ziemlich steil und kurz vor der Säule fanden wir eine Sanduhr. Scheinbar war eine Seilschaft kurz zuvor im Fall und seilte an diesem Punkt ab. Mir erschien die Säule gut kletterbar und somit stieg ich ohne Probleme zum nächsten Stand. Einiges an Schnee und Eis musste aus dem Weg geräumt werden aber nach vier langen Seillängen standen wir am Ausstieg. Eine wahnsinnnig schöne Linie, die heuer wirklich gute Verhältnisse vorweist.

Gullygalerie – 2.Sl

Ice Man M8/WI5+ (Fuzi) – 8.Februar

Eine neue, knackige Route rechts neben der Kerze wurde von Picco eingerichtet und somit hieß es am 8.Februar ab ins Pinnistal zur Mixed-Route „Ice-Man“. Leider hat es an Vortag geschneit, somit waren kaum Hooks, geschweige denn Begehungsspuren sichtbar. Die erste Länge gleich ein schwerer Brocken. Ein recht weiter Sturz war auch nicht förderlich für die Moral. Die zweite Länge etwas leichter aber auch nicht ohne. In der dritten dann steil, anspruchsvoll, aber richtig cool. Im Eisteil brach unglücklicherweise eine eher große Scholle aus und touchierte meine Wange, was aber für einen kurzzeitiges Blackout reichte. Kein Sturz, jedoch eine kleine, klaffende Wunde bewegte mich dazu am nächsten Stand abzuseilen. Gratulation Picco zu dieser tollen Route.

Ice Man – 2.SL
IceMan – 3.Sl

Männer ohne Nerven WI5+(solo) – 17.Februar

Letzte Woche war eher Steilwandfahren angesagt, aber der Ruf des Eises schickte mich erneut ins Pinnistal. Diesmal alleine, wollte ich mir einige Routen anschauen und bei gutem Gefühl eine Route solo gehen. Geplant war die Kerze, jedoch war wie erwartet schon eine Seilschaft in der Route. Somit checkte ich ein paar Routen und stieg dann in die Route „Männer ohne Nerven“ ein. Die erste Seillänge geht leicht über eine Rampe bis zum Aufbau der steilen Säule. Dort angekommen bewegte mich der Lärm der im Hintergrund vorbeigehenden Rodler fast dazu umzukehren. Ich wollte eigentlich keine Zuschauer. Einen Moment später fand ich mich jedoch schon in der steilen Säule. Gute Hooks und kaum Schlagarbeit machten die Länge zum Genuss, wobei eine gewisse Angst trotzdem immer mitschwebt. Diese Angst zu kontrollieren ist die Kunst.

Ich behielt die Nerven und stieg überglücklich nach knapp 30 Minuten im Fall aus und seilte über das mitgezogene Seil ab.

Männer ohne Nerven

Seebenseefall WI6(Pepi) – 18.Februar

Gleich am nächsten Tag gings mit Pepi ab nach Ehrwald. Einige Tage zuvor war ich im Gebiet unterwegs und empfand den Fall als kletterbar. Also ab ins jungfräuliche Eis zur Zapfendemontage. Der Aufstieg war nicht ganz einfach, da der Fall erst zu sehen war, als wir 20m davor standen. Unglaubliche Stimmung. Anfangs gings noch recht ehrfürchtig unter den Zapfen entlang aber, wir konnten einen einfachen Weg freihaken. Am Stand in der Mitte der Tour angekommen, gings dann in zwei Seillängen, am Schluss über eine steile Mixed-Passage zum top. Der Abseiler kann sich sehen lassen. Zuletzt freihängend unter dem Monster, bis man wieder festen Boden unter den Füßen hat.

Seebenseefall – Unheimliche Stimmung vor dem Monster
Seebenseefall – Ab durchs Zapfenlabyrinth

Das Experiment WI6+/WI7- (Pepi) – 22.Februar

In der Floite statteten wir im Dezember schon dem Merlin (WI6) einen Besuch ab. Ende Februar wollten wir erneut zu schlagen und den Freisprung nebenbei klettern. Pepi hatte von einer dubiosen Quelle erfahren, dass im Zillertal alles steht J.

Leider war die Sicht am vormittags so schlecht, dass wir entschieden das Tal mal auszuchecken. Links und rechts stachen uns unzählige potentielle Projekte ins Auge und am Schluss sahen wir es: Das Experiment. Eine wenig wiederholte Route, 50m steil, teils überhängend. Ich wusste, wir müssen diesen Fall klettern.

Pepi noch schwindlig vom Vortag, ließ mir den Vortritt. Die ersten15m wirken unter dem 3m-Dach nicht schwer, sind aber schon sehr steil und ausdauernd. Danach fein im Überhang eine Schraube gesetzt, einen Meter rausgeklettert und Zag: Hook ausgebrochen, ich konnte mich noch kurz halten und fiel 2-3m ins Seil. Mein erster Sturz in eine Eisschraube. Fühlte sich nicht beängstigend an, da ich direkt neben der gesetzten Schraube fiel. Aber trotzdem, sollte das nicht zu oft passieren. Pepi ließ mich noch mal runter und ich startete erneut. Diesmal mit seinen Monster-Hauen schaffte ich die Stelle und kletterte den gesamten Fall noch aus mit zwei Schrauben auf 20m, aber im Vergleich zum Dach eher leicht. Pepi folgte und kletterte das Dach ebenfalls noch im Vorstieg. Eine Wahnsinns-Tour, die vermutlich nicht immer so grandios steht.

Das Experiment – Eine Wahnisnns-Kerze
Das Experiment – Überhängendes Eisklettern

Mixed-Projekt (Floite mit Pepi) – 25.Februar

Vom genannten Potential suchten wir uns die schwierigste, längste und schönste Linie aus und packten Bohrmaschine und Aid-Stuff ein, um uns einen genauen Blick zu verschaffen. Der Zustieg war elendig und die -20° an diesem Tag waren auch nicht förderlich für die Mentalität. Die erste Länge versprach spröde Eisglasur vom Feinsten mit kaum Sicherungsmöglichkeiten (55m). Danach geht die Tour erst richtig los.

Kompaktester Granit mit kaum Raum für Hooks. Es war sofort klar, ohne Bolts geht da nichts. Also rein bepackt mit Steigleitern, Messerhaken und Bolts. Nach stundenlanger, harter Arbeit, wobei ich einige Male fast das Handtuch geworfen hätte, konnte ich ins Eis aussteigen und in der Mitte der Route einen Stand einrichten. Die dritte Länge schafften wir leider nicht mehr, schaut aber ebenfalls machbar aus, wobei bei dieser Kletterei perfekt geschliffene Hauen ein Muss ist. Nächstes Jahr, bei geeigneten Verhältnissen wird die Tour fertig gestellt.

Mixed Projekt – 2.Sl
Mixed-Projekt – Einbohren bei -20°

Dryland (Pepi) – 27.Februar

Da ich am Vortag die Lage im Dryland gecheckt und für unglaublich befunden habe, war Pepi nicht lange zu überzeugen. Wir bedachten jedoch nicht , dass bei -20° schweres MIxedklettern zu Qual werden kann. Als erstes stieg ich den „Weg ins Niemandsland (M7)“ und hatte die Oanägl meines Lebens. Unbeschreibbare Schmerzen in Finger und Zehen. An weiterklettern war vorerst nicht zu denken. Das gute jedoch an den Oanägl sind, man hat sie nur einmal. Somit versuchte ich anschließend noch die Häppi (M9) um zumindest eine meiner gewünschten Touren zu versuchen. Trotz Kälte ein schöner Tag.

Dryland bei -20°
Dryland – Häppi

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