Da sich nach intensiver Suche an diesem Wochenende kein Kletterpartner finden ließ, wollte ich ein schon lange in meinem Kopf schwirrendes Kletterprojekt realisieren. Die Zeit war reif für die schöne Südostkante an der Punta Fiames bei Cortina d´Ampezzo.

Fiames Südostkante

Völlig zielsicher stieg ich nach 2h Hinfahrt in Richtung der eindeutigen Kante hoch. Der Zustieg ist nicht schwer zu finden, da man im Grunde einfach immer den Wegen folgend Richtung Kante hochsteigt. Am Schluss noch über 2er-3er Gelände im Schotter bis zum Einstieg.

Um kurz nach Mittag steige ich ein. Die ersten Längen (IV-) sind ident mit der klassischen Route „Dimai“, danach quert man auf einfachem Band rechts hinaus auf die eigentliche Kante. Für mich war dies irgendwo der „Point of No Return“. Da ich mich aber sehr wohl fühlte stieg ich vorsichtig und völlig konzentriert immer höher. Wunderschön zieht die Linie mal links, mal rechts immer an der Kante entlang aufwärts.

Fiames – Am Grat

Die Schlüsselstelle für mich waren die etwas schmierigen Ver-Risse, die im Mittelteil rechts der Kante entlang ziehen. Gott sei Dank war es an dem Tag nicht all zu heiß und somit konnte ich die Passagen schnell klettern. Einen kleinen Überhang gilt es noch zu überwinden, welcher aber kein großes Problem darstellt. Schnell mit Überblick hochziehen und schon kommen die Henkel. 🙂 Nach geraumer steht man auch schon vor den Ausstiegslängen, wo ich einer jungen Seilschaft den Vortritt lasse. Ich nutze den Zeitpunkt zum Verschnaufen und genieße den Augenblick, da ich weiß, dass keine großen Schwierigkeiten mehr auf mich warten.

Seilschaft im Ausstieg

Nach gut 70 Minuten steige ich am Gipfel der Punta Fiames aus, wo sich schon einige Menschen eingefunden hatten. Der Normalweg und der benachbarte Klettersteig locken doch einige Wanderer auf den schönen Aussichtspunkt. Ich verweile nicht lange und mache mich an den Abstieg und bin nach insgesamt 3:30 wieder beim Auto.

Video zur Tour: Punta Fiames – Südostkante (Jori/V) – Solo

 

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