Mit Johannes Nr. 3 fuhr ich spontan für zwei Tage in die geliebten Dolomiten. Erstes Ziel: Pilastro-Pfeiler (7+) an der Tofana di Rozes. Der Extrem-Klassiker wurde 1944 von der Seilschaft Constantini/Apollonio erstbegangen und gilt für Freikletterer als eine große Herausforderung.

Sonnenaufgang am Passo Giaou
Sonnenaufgang am Passo Giaou

Nach einer guten Nacht  am Passo Giaou stiegen wir zeitig gegen 8.00 in die Route ein. Vor uns befindete sich nur eine Seilschaft. Der Vorteil unter der Woche, was man von den Zinnen nicht behaupten kann, aber dazu in einem anderen Bericht.

Tofana Pilastropfeiler
Tofana Pilastro: eindeutige Risspur mitten durch die Wand

Die ersten Längen führen einer eindeutigen Rissspur entlang bis auf ein Band unter dem ersten Dach, welches für einige die Schlüsselstelle darstellt. Die ersten Moves unterm Dach sollte man sich gut anschauen, oben warten dann Bomben-Henkel. Gar nicht so schwer. Danach folgt eine längere Seillänge unters zweite Dach. Dieses erwies sich als anstrengender, vermutlich war ich vom ersten Dach schon ziemlich gepumpt. Jedoch ging soweit alles Onsight.

Seilschaft in der 1. Dachlänge
Seilschaft in der 1. Dachlänge. Maultierrücken ist auch schon zu erkennen

Nach einer kurzen Jause am 2. Band ab in den Maultierrücken. Johannes überwindet dieses Ungetüm mit Bravour, mich pumpts mit Rucksack im Nachstieg raus. Gemeiner,ungemütlicher Kamin.

Maultierrücken
Maultierrücken

Danach sollten nur noch ein paar Ausstiegslängen auf uns warten. Aber wie so oft zieht es sich danach. Das Topo stellt sich auch nicht als goldrichtig heraus und somit steigen wir teils etwas off-route um knapp vor 17.00 aus.

Aussicht am Pfeilergipfel
Aussicht am Pfeilergipfel

Für den Abstieg muss man noch knapp 100hm auf eine Scharte aufsteigen, ehe man vorbei am Rifugio Cantore wieder zurück zur Dibonahütte absteigen kann. Rund 1,5h.

Abstieg vorbei an den Ruinen des Rifugio Cantore
Abstieg vorbei an den Ruinen des Rifugio Cantore

Fazit: Eine lange, sehr klassische Tour. Die Dächer lösen sich hervorragend auf wobei der Maultierrücken eine sehr ungewöhnliche Kletterstelle darstellt. Vermutlich gewusst-wie!! Alles in allen ein Muss für Alpinkletterer,die sich im 7.Grad wohl fühlen.

Da ich nur noch am nächsten Tag Zeit hatte, konnten wir am nächsten Tag den nötigen Pausetag nicht einlegen. Somit musste eine kurze Alternative zur „Vecchio y Leone“ her.  Am Sellapass fanden wir eine Tour, welche ich schon länger mal probieren wollte. Die Route „Priz (7b)“ in der Ciavazes Südwand. Am Vormittag stiegen wir die ersten vier Längen bis zur Schlüssellänge, welche ich knapp nicht im ersten Anlauf schaffte. Danach seilten wir aufgrund der Hitze wieder ab. Ebenfalls recht coole Längen bis hierhin, vor allem die schwereren lösen sich gut auf.

Ciavazes
Ciavazes Südwand

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