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All #lensecapestories

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TAJIKISTAN – Bolshaya Ganza (2)

The Waiting Game Jetzt heißt es erstmal das schlechte Wetter absitzen. Zwei volle Tage verbringen wir bei Regen und Schneefall im Zelt. Eine weitere Lektion, die es bei Expeditionen zu lernen gilt: „The Waiting Game“. Die Spielregeln sind einfach, aber es ist ein Spiel das an den Nerven kratzt. Selbst der beste Freund kann hier zur Nervensäge mutieren. Wir alle verlieren unseren Optimismus und haben Angst, dass jetzt nach 12 Tagen im Basecamp die Expedition zum Bolshaya Ganza ein jähes…

Eremit – Der Einsiedler erwacht im Pinnistal

Die Himmelsleiter Die Verhältnisse im Amphitheater sind heuer außergewöhnlich gut. Das Amphitheater ist ein Teilbereich des Eisklettergebiets im Pinnistal, wobei die meisten Routen vom Pionier Andi Orgler erschlossen wurden. Die Touren sind eher als abenteuerlich und mental anspruchsvoll einzustufen, vor allem auch weil sich selten genug Eis bildet um einige der Routen sicher begehen zu können. In den letzten 5 Jahren bildete sich nie ansatzweise so viel Eis, vor allem nicht im Bereich der Himmelsleiter. Anfang Jänner gelingt Simon und…

RIEPENWAND

Eine Geschichte, wie aus einem alten Bergsteiger-Epos. Verdrängt aufgrund meines geschäftigen Sommers, aber eindrücklich genug, um sie aufzuschreiben -> zwecks mentaler Aufarbeitung: RIEPENWAND bei Gewitter. Der Wetterbericht war gut. Gewitter am späten Nachmittag. Zu Mittag, dachten sich Andreas und ich, sind wir eh aus der Wand raus, da die Tour nicht so lang ist und sich die Kletterschwierigkeiten im Rahmen halten. King Crimson: erstbegangen von Purtscheller/Wolf 1977 und benannt nach einer britischen Rock-Band. Die Riepenwand, wie generell die gesamten Kalkkögel,…

Tiroler Riss Trilogie

Eine Leidensgeschichte in 3 Akten Prolog [irgendwann damals] Ich bin tief in meiner Hängematte versunken und starre auf meine zerschundenen Hände. Die Handrücken sind geschwollen und aufgeschürft, die Finger blutig. Die letzten Tage Rissklettern in Cadarese haben deutlich ihre Spuren hinterlassen. Gut, dass wir heute mal Pause machen. Besser wär’s allerdings, wenn wir in Tirol auch mehr Möglichkeiten hätten unsere Gliedmaßen in Risse zu quetschen, dass man sich mal daran gewöhnen könnte. Wir philosophieren darüber, welche Risse Tirol so zu…

Symphonie Nr.7 – die Story

Es Dämmert. Gumpi und ich schlurfen die Loipe entlang ins hintere Lüsenstal. Unsere Blicke ständig nach vorne gerichtet, auf die Wand, die mir seit Jahren nicht mehr aus dem Kopf geht. Eigentlich sind wir viel zu spät dran, aber da wir noch keinen Plan haben wo wir eigentlich hinwollen, wollten wir im Zustieg etwas sehen. Eigentlich ist eigentlich ein blödes Wort. Aber… Egal. (kann das eigentlich noch irgendwer „normal“ lesen?) Wir versuchen im stärker werdenden Licht eine Linie zu finden,…

Lüsener Fernerkogel Ostwand – Symphonie Nr.7

Der Lüsener Fernerkogel ist wohl einer der markantesten Gipfel in den Sellrainer Bergen. Während die letzten Jahre auf der Nordseite reger Betrieb herrschte, lachte mich immer die Ostseite an, allerdings trübten die objektiven Gefahren meist dieses Lächeln. Nach dem ich letztes Jahr mit Martul umdrehen musste, nutzten Gumpi und ich heuer den schneearmen Winter und konnten eine neue Tour durch zumindest die Hälfte der Wand eröffnen. Da Corona nun endgültig die Hoffnung auf einen erneuten Versuch zunichtemacht, wollen wir euch…

Yalla Yalla ya patata – auf den Holy Trails Israels

Flowige Wüstentrails in Bilderbuch-Kulisse. Technische Endurolines rund um eine geschichtsträchtige Weltmetropole. Imposante Felsformationen, die Utah-Feeling aufkommen lassen. Kulinarische Highlights an jeder Ecke. Ein Land, in dem Gastfreundlichkeit groß geschrieben wird. Eine wahnsinns motivierte lokale MTB Community. Und 3 Mädels aus den Alpen mittendrin: mit dem MTB auf den Holy Trails Israels.  Langsam lasse ich meinen Blick schweifen, um diese einmalige Stimmung aufzusaugen. “Keine Kamera kann das festhalten”. Unwirklich. Wir, mitten im Nirgendwo. Umgeben von schier nie enden wollender Wüste. Mit…

Karakorum-Expedition (2): First Ascent of Black Tooth (6718m)

Simon und Martin am Gipfel des Black Tooth (6718) NO TURNING BACK – SUMMIT DAY Die Vorboten des schlechten Wetters lassen grüßen. Leichter Schneefall setzt ein, jedoch steht für uns fest, dass an Rückzug über das fragile Eisfeld nicht zu denken ist. Somit gibt’s nur die Flucht nach vorne. Um Gewicht zu sparen lassen wir das Zelt zurück. Beim ersten Licht starten wir angeseilt in Richtung Gipfel. Die Schwierigkeiten betragen max. M5, wobei uns eher die schlechten Schneeverhältnisse am schnellen…